Pausen. Alle reden davon, aber ehrlich gesagt, hielt ich sie lange für eine Verschwörung der Faulen. Denn, «wer was reissen will, muss brennen»: durcharbeiten, durchziehen, «Gring ache u seckle» – so dachte ich zumindest. Bis ich eines Tages feststellte, dass mein Hirn sich anfühlte wie ein überhitzter Laptop, nur ohne Lüfter.

In der Welt des Unternehmertums wird der «24/7-Grind» glorifiziert. «Schlaf wird überbewertet» oder «Wer Pause  macht, verliert» – solche Sprüche schienen das Erfolgsrezept zu sein. Und ich? Ich wollte natürlich mitspielen. Also habe ich mich in einen Arbeitsmodus katapultiert, der selbst eine Koffein-Presse neidisch gemacht hätte. Aber rate mal? Irgendwann stand ich da, völlig ausgebrannt, mit einem Blick, der sagte: Wie war nochmal mein eigener Name?

Die Illusion der Dauerproduktivität

Ich hab’s ja wirklich versucht, das Arbeiten bis zum Anschlag, nur um dann festzustellen: Produktivität heisst nicht, dauernd etwas zu tun, sondern das Richtige zu tun, und das am besten mit einem wachen Kopf. Mein Gehirn braucht Pausen, sonst wird es zum Denk-Zombie. Statt kreativer Lösungen kommen dann nur noch lauwarme Einfälle heraus. Statt brillanter Strategien landen sonst Memos mit der geistigen Tiefe eines Kaffeeflecks auf dem Schreibtisch.

Klügere Menschen als ich haben tatsächlich herausgefunden, dass unser Denkapparat nur zu begrenzten Konzentrationsphasen fähig ist. Nach diesen kurzen Momenten geht’s steil bergab.

Arbeitswissenschaftler raten: Mach eine Pause, bevor deine Konzentration nachlässt. Für die meisten von uns bedeutet das: Die ist früher notwendig, als wir denken. Denn viele Menschen nehmen ihre Ermüdung erst wahr, wenn sie unerträglich geworden ist. Sie machen ihre Pausen meist zu spät. Dabei nimmt die Ermüdung umso schneller zu, je länger man in dem Zustand weiterarbeitet. Dagegen hilft nur, sich zu erholen. Unsere Leistungsfähigkeit schwankt in einem etwa 90-minütigen Rhythmus. Nach spätestens 70 bis 80 Minuten konzentrierter Arbeit schaltet der Körper automatisch für etwa 20 Minuten auf Erholung um. In dieser Zeit sind wir weniger aufmerksam und konzentriert. Spätestens dann solltest du eine Pause einlegen. Viele Studien belegen, dass eine kurze Pause nach etwa einer Stunde Arbeit besonders wohltut.

Und was macht unser brillantes Gehirn in der Pause? Es räumt auf! Sortiert Gedanken! Verbindet Ideen! Das heißt: Wer klug ist, gönnt sich den Reset-Knopf – Pause – bevor Genialität zu Quark mutiert.

Pausen als geheime Waffe

Ich habe gelernt, dass die Pause nicht mein Feind ist. Nein, sie ist mein geheimer Business-Partner! Das bedeutet nicht, dass ich mich jeweils auf die Couch legen und Löcher in die Decke starren muss (obwohl das manchmal auch hilft). Eine echte Pause ist wie ein gutes Date mit meinem Gehirn: ein Spaziergang, ein bisschen Bewegung, vielleicht sogar ein Gespräch mit jemandem, der nicht nur über To-do-Listen redet.

Der Effekt? Nach einer solchen Pause entdecke ich plötzlich Lösungen, die vorher im Nebel verschwunden sind. Ideen poppen auf, Probleme erscheinen überbrückbar, und mein innerer Unternehmergeist atmet auf. Also, wer klug ist, gönnt sich diese Breaks – nicht als Zeitverschwendung, sondern als cleveren Move.

Die Falle der Dauerverfügbarkeit

Und dennoch, das alte Denken lauert in fest verankerten Mustern. Die Welt erwartet, dass wir immer erreichbar sind für Meetings, E-Mails, Nachrichten – es gibt immer irgendwas zu erledigen. Ich hatte Phasen, in denen mein Handy mein schlimmster Feind war. Kaum machte ich eine Pause, vibrierte das Ding und flüsterte: «Die Arbeit wartet … du fauler Hund!» Und ich? Ich bin selbstverständlich darauf reingefallen.

Aber jetzt weiß ich: Wer seine Energie ständig ausquetscht, hat irgendwann nichts mehr zu geben. Pausen sind wie Benzin – ohne bleibt die Karre irgendwann einfach liegen. Und mal ehrlich: Kein erfolgreicher Unternehmer will als menschliches Wrack enden, das nur noch mit leerem Blick auf den Bildschirm starrt.

Pause ist Power!

Also, liebe Mitstreitende im Business-Dschungel: Lasst uns Pausen als das sehen, was sie wirklich sind – eine Investition in unseren Erfolg! Die erfolgreichsten Geschäftsleute nehmen sich bewusst Zeit, um nachzudenken, statt sich durch hektischen Aktionismus zu ruinieren. Bill Gates hat seine «Think Weeks», Steve Jobs machte Spaziergänge, ein Freund von mir kauft sich eine SBB-Tageskarte und fährt planlos in der Gegend herum – und ich? Ich musste lernen, dass mein Unternehmen profitiert, wenn ich nicht als durchgedrehter Workaholic durch die Gegend renne.

„Was keine Pause kennt, ist nicht dauerhaft.“ – Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.)

Bis bald, dein Unternehmergeist

Der Unternehmergeist und die Pausen

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