Als ich den Newsbeitrag «Der Unternehmergeist und das Bier» von Karl Zimmermann zu lesen begann, dachte ich mir: «Diese Geschichte habe ich schon mal gelesen – und ich erinnere mich noch genau an die Pointe: ‘Es hat immer Platz für ein Bier’.» Doch meine Erinnerung täuschte mich gewaltig: Es geht nämlich nicht um Bier – Nein: es geht vielmehr um Golfbälle!
Das Wichtige im Leben
In dieser Geschichte stehen die Golfbälle für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Was ist das wohl Wichtigste in unserem Leben? Ist es nicht die Zeit? Also die Frage, mit welchen Menschen, für welche Tätigkeiten und Verrichtungen wir unsere endliche Ressource Zeit einsetzen? Verbrauchen wir unsere Zeit einfach, oder investieren wir sie in etwas Wertvolles?
Oftmals ist man sich selber gar nicht bewusst (oder verdrängt es), dass die Zeit wie der Sand durch die Finger rinnt. Und erst ein leidvolles Erlebnis – eine Krankheit, eine Beziehung, die in die Brüche geht, ein Familienstreit – führt uns vor Augen, dass wir zu viel Zeit für Dinge eingesetzt haben, die es vielleicht gar nicht wert waren, und dass wir andere – wichtigere – Dinge vernachlässigt haben.
Gerade wenn es um grosse Fragen wie die Nachfolge im eigenen Unternehmen geht, interessieren mich im Gespräch mit Unternehmern, Familienmitgliedern, potenziellen Nachfolgern oder leitenden Mitarbeitenden zunächst weniger die Bilanzen und Unternehmensstrategien. Vielmehr gilt mein Interesse vor allem den Menschen. Denn damit eine Unternehmensnachfolge erfolgreich über die Bühne geht, muss man zunächst verstehen, was den Menschen, die daran beteiligt oder davon betroffen sind, wichtig ist.
«Nachruf über einen Lebenden»
Sind wir ehrlich:
- Wer setzt sich selbst in einem bewussten Prozess mit den wichtigen Fragen auseinander?
- Wer hält seine Überlegungen in einer gewissen Verbindlichkeit schriftlich fest?
- Wer legt sich selbst Rechenschaft darüber ab, was er in seinem bisherigen Leben beruflich, aber auch in seiner Familie und für sich persönlich erreicht hat?
- Wer fragt sich, ob die verschiedenen Lebensaspekte – Arbeit, Familie, Soziales, Ruhe, Regeneration – wirklich im Gleichgewicht sind?
- Wer artikuliert für sich selbst, was er oder sie verändern möchte oder muss und was er oder sie sich ganz konkret vornimmt?
Oft braucht es einen Gesprächspartner, der einem diese Fragen bewusst macht und auch nach Leidenschaften, Talenten und Fähigkeiten fragt, die bisher vernachlässigt wurden. Der anregt, seine Träume zu artikulieren. Der einem die Frage stellt: «Wie möchten Sie gelebt haben?» Der also gewissermassen einen «Nachruf über einen Lebenden» hören möchte.
Die Diskrepanz zwischen dem gelebten Leben und dem Leben, das man gelebt habe möchte, kann erschreckend gross ausfallen. Aber der Schreck darüber hat etwas Heilsames: Er macht einem bewusst, dass man etwas ändern muss. Und aus diesem Schreck entsteht auch der Wille, dies zu ändern.
Die Golfbälle sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Oftmals hat sie der Sturm des Lebens irgendwo ins Gestrüpp oder den «Bunker» verfrachtet. Sie überhaupt zu suchen ist das Eine. Sie zu finden ist ein Zweites. Und sie dann auch wirklich in den Blumentopf zu legen – den wichtigen Dingen also den ihnen gebührenden Platz im Leben einzuräumen – ist das Dritte. Es fällt leichter, wenn einem jemand dabei hilft. Das kann ein guter Freund sein. Oder ein Philosophieprofessor. Oder ein anderer Gesprächspartner, der gleichzeitig hartnäckig und wohlmeinend ist: der nicht lockerlässt, bis die Frage: «Wie möchten Sie gelebt haben?» zufriedenstellend beantwortet und wirklich alle Golfbälle im Blumentopf sind. Wer ist Ihr Gesprächspartner?
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Rudolf P. Winzenried, Partner und Generationen-Coach
KMU Nachfolgezentrum
Region Bern
E-Mail: rpw@kmu-nachfolgezentrum.ch
Telefon: 079 651 90 55