Wenn die Haare sich verabschieden: Soll man sich wehren oder sich dem Schicksal ergeben? Der Unternehmergeist hat sich fürs Zweite entschieden und diese Unvollkommenheit in eine Stärke verwandelt.

Liebe Leserinnen, lieber Leser

Als ich ein Teenager war, hatte ich viele Pickel – und weisst du was? Ich bin dankbar dafür! Diese kleinen Makel haben mich dazu inspiriert, meinen Humor, Geist und Witz zu entwickeln, um den Mädchen dennoch Eindruck zu machen. Diese Erfahrungen als Jugendlicher haben mich zu dem Menschen geformt, der ich heute mit Glatze und Brille bin.
In meiner Welt sehe ich meine Vergangenheit als eine wertvolle Lektion und eine Gelegenheit zum Lachen und Lernen. Anstatt meine früheren Pickel als störende Makel zu betrachten, betrachte ich sie als biografischen Standortvorteil. Sie haben mich herausgefordert, mich selbst zu übertreffen und meine Kreativität zu entfalten.

Vom Nachteil zum Vorteil

Ja, ich gebe zu, dass ich mich in der Vergangenheit manchmal unwohl wegen meiner Pickel und der beginnenden Glatze gefühlt habe.
Heute ist dies nicht mehr so. Hier ein Einblick in meine Gedanken, die mich dahin begleitet haben:
Schon am Morgen stelle ich den ersten Vorteil meiner Glatze fest: Zeitersparnis! Kein hektisches Frisieren, kein langes Föhnen und kein verzweifeltes Ringen mit Styling- Produkten mehr. Ich kann einfach aufstehen, meine Glatze mit einer schnellen Handbewegung glätten und bin bereit, den Tag mit einem Lächeln zu begrüssen.
Die praktischen Aspekte hören jedoch nicht bei der Zeitersparnis auf. Oh nein! Mit meiner glatten Kopfhaut ist das Duschen zu einer wahren Freude geworden. Keine Haare mehr, die im Abfluss hängen bleiben oder mühsam aus dem Nacken gewischt werden müssen. Ein paar schnelle Handgriffe, und ich fühle mich erfrischt und bereit, die Welt zu erobern.

Der Sommer ist jedoch zu einer Herausforderung geworden. Während andere Menschen ihre Haare als Schutz vor der Sonne haben, muss ich meine Kopfhaut anderweitig vor UV-Strahlen schützen. Hüte und Sonnencreme sind zu meinen treuen Begleitern geworden, um einen Sonnenbrand auf meinem unbedeckten Haupt zu verhindern. Der Winter bringt seine eigenen Vorteile mit sich. Keine nassen Haare mehr, die an meiner Haut kleben und mir eine Gänsehaut verursachen. Ich kann meine Mützen und Hüte ohne Angst vor einem verpatzten Haarschnitt tragen. Meine Glatze passt einfach immer perfekt!

Die „Frisur“ sitzt immer

Als leidenschaftlicher Rollerfahrer oder in der faszinierenden Welt des Sports, in der ich nach Abenteuern und körperlicher Herausforderung suche, entdecke ich in meiner Glatze eine unerwartete Verbündete. In vielen Sportarten ist das Tragen eines Helms heutzutage unverzichtbar. Aber anders als andere habe ich nie das Problem, dass meine Haare den Helm nicht richtig sitzen lassen oder mich stören. Besonders angenehm ist, dass meine «Frisur» auch immer noch grossartig aussieht, nachdem ich den Helm abgesetzt habe.
Abgesehen von den praktischen Aspekten hat sich meine Glatze zu einer Art Kunstwerk entwickelt. Sie ist zu einer Leinwand geworden, auf der ich meine Individualität und meine Erscheinung ausdrücken kann. Ich liess sie zu einem Teil von mir werden und spiele gerne mit verschiedenen Kopfbedeckungen und Accessoires, um meine Stimmung und Persönlichkeit zu widerspiegeln.

Selbstbewusstsein, Humor und Lernbereitschaft

Heute, da ich mit meiner glatten Kopfhaut durch das Leben gehe, weiss ich, dass meine Glatze nicht nur praktisch ist, sondern ein Teil von mir geworden ist. Sie erinnert mich daran, dass Schönheit und Authentizität nicht von Äusserlichkeiten abhängen, sondern von dem Selbstbewusstsein und der Akzeptanz dessen, wer ich wirklich bin. Meine Glatze ist mein Markenzeichen und meine ständige Begleiterin auf meiner Reise des Selbstausdrucks.
In meiner Welt der Unvollkommenheit lerne ich aus jedem Fehltritt, lache über mich selbst (ausser beim Golfspielen) und entdecke meine verborgenen Fähigkeiten. Ich akzeptiere meine Fehler als natürlichen Teil des menschlichen Daseins und nutze sie, um mich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dazu braucht es eine Haltung, die Fehler und Irrtümer als Möglichkeit versteht, dazuzulernen und Fehler als persönliche Entwicklungsquelle zu betrachten. Dies wiederum bedingt eine Atmosphäre des Vertrauens, in der konstruktiv und ohne Schuldzuweisung über Fehler gesprochen werden kann. So entstehen neue Ideen und andere Lösungswege, Kreativität  bekommt mehr Platz und das Denken öffnet sich weiter. Es muss nicht immer alles von Anfang an funktionieren – eine Haltung, die gerade in so turbulenten Zeiten unglaublich wichtig ist. Laurence J. Peter, ein amerikanischer Autor, Lehrer und Managementberater, hat es treffend formuliert: «Fehler vermeidet man, indem man Erfahrung sammelt. Erfahrung sammelt man, indem man Fehler macht.»
Wenn ich heute zurückblicke, bin ich dankbar für die Makel und Fehler, die mich geformt haben. Sie haben mich gelehrt, meine Unvollkommenheiten zu umarmen und sie in Stärken zu verwandeln. Sie haben mich gelehrt, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein, denn genau darin liegt die wahre Schönheit und Kreativität des Lebens. Und so feiere ich meine Unvollkommenheit und gehe mit einem Lächeln durchs Leben – wissend, dass sie mich zu dem einzigartigen Individuum gemacht haben, das ich heute – mit Glatze – bin.

Der Unternehmergeist und seine Glatze (PDF)

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